Stadtspaziergang über den Nordfriedhof

Dienstag, 4. Mai 2021, 18.30 Uhr an der Trauerhalle

Anmeldung bitte unter Tel. 0611.52 35 46

Angelegt auf der Anhöhe zwischen Nerotal und Adamstal und 1877 eingeweiht, ist der Nordfriedhof heute der zweitgrößte Friedhof der Stadt. Wegen seiner Park- und Waldlandschaft und der vielen historistischen Grabmäler steht er als Ganzes unter Denkmalschutz. Er ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, vor allem jetzt im Mai, wenn die Bäume blühen! Unseren Stadtspaziergang beginnen wir mit Pfarrer Dr. Neumann an der Trauerhalle mit einem Psalmgebet und erkunden dann einige der sepulkralen Kunstschätze und Kuriositäten des Nordfriedhofs. 

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, melden Sie sich bitte telefonisch an unter Tel. 0611. 52 35 46. Bitte tragen Sie eine med. Maske und halten Sie zu jeder Zeit Abstand zueinander. Der Friedhof schließt um 20.00 Uhr. Bei starkem Regen fällt der Spaziergang aus. Änderungen unter www.thomasgemeinde.de

500 Jahre Josquin Desprez († 1521)

Ob es Ludwig XI. oder Ludwig XII. war, dem Josquin, der wohl größte Komponist der Renaissance, einen Streich spielte, ist auch nach 500 Jahren noch nicht völlig geklärt. Auf jeden Fall war es der französische König persönlich, der den Meister um eine eigene Gesangspartie bat: er wolle bei einer Aufführung gerne einmal mitsingen. Josquin tat, wie ihm befohlen. Allerdings hielt er von den sanglichen Qualitäten des Königs so wenig, dass er dessen Stimme nur auf einem einzigen Ton komponierte.

Wer sich so etwas traut, weiß um seinen Wert. Nicht nur wegen seines kantigen Charakters wird Josquin oft mit Beethoven verglichen. Josquins Erneuerungen der frankoflämischen Vokalpolyphonie strahlten weit voraus bis hin zu J.S. Bach. Zwar sind die Stationen seines Lebens – St. Quentin, Aix-en-Provence, Paris, Mailand bei Kardinal Ascanio Sforza, Sixtinische Kapelle in

Rom, Mailand, Ferrara, zurück nach Nordfrankreich – nicht lückenlos rekonstruierbar. Aber einiges gilt doch als gesichert, z.B. dass Josquin 1503 in Ferrara als Kapellmeister am Hofe des Herzogs Ercole I. d’Este mit 200 Dukaten das höchste Gehalt verhandelte, das je ein Musiker dort erhalten hatte. Für den Herzog, eine schillernde, Pracht liebende Persönlichkeit, schrieb er eine ebenso prachtvolle Messe, die „Missa Hercules dux Ferrariae“. Schon zu Lebzeiten war sein Vorname in aller Munde, bei Herrschern, Musikern und Dichtern. In Italien verglich man ihn posthum mit Michelangelo. Als erstem Komponisten der Musikgeschichte wurde ihm ein Individualdruck seiner Messen mit dem hochmodernen Notendruckverfahren mit Metalllettern gewidmet. Eine größere Ehre gab es nicht.

Zu Josquins berührendsten Werken zählt die französische Trauermotette über den Tod Ockeghems, der 1497 an der damaligen Pandemie, der Pest, verstarb. Die „déploration de la mort de Jehan Ockeghem“ imitiert mit fünf Stimmen den Stil des älteren Komponisten in unablässig ineinanderfließenden Linien über einem Cantus firmus aus dem Introitus „Requiem aeternam“. Ein pures Meisterwerk ist die „Missa Pange Lingua“ für vier Gesangsstimmen. In der Regel singen höchstens drei Sänger je eine Stimme. Allen fünf Sätzen (Kyrie, Credo, Gloria, Sanctus und Agnus Dei) liegt der gleichnamige Hymnus von Thomas von Aquin zugrunde. Größere und kleinere Fragmente der berühmten Melodie ziehen sich nach den komplexen Regeln des Kontrapunkts echoartig durch das gesamte Stück. Gleichzeitig lässt Josquin kaum eine Gelegenheit der expressiven Ausdeutung des Textes durch die Musik aus und verleiht ihm dadurch noch mehr Tiefe. Mit Josquin setzt die Kunst der musikalischen Interpretation des Textes, später ein Hauptmerkmal des Barock, ein.

Luther schätzte Josquins Musik sehr und kannte sie in Form von Lautentabulaturen, also Transkriptionen von polyphonen Gesangsstücken für Zupfinstrumente. In den Tischreden schrieb er über den Nordfranzosen, der selbst nie in Deutschland gewesen war: „So hat Gott das Evangelium auch durch die Musik gepredigt, wie man an Josquin sieht.“

Anne Sophie Meine

CD-Tipps: The Tallis Scholars sing Josquin, Label Gimell 2015, mit „Missa Pange Lingua“; The Hilliard Ensemble: Missa Hercules Dux Ferrariae, Motets & Chansons, Label Plg Classics Warner 2004, mit „La déploration de la mort de Jehan Ockeghem“.

Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist

Jesus Christus spricht:
Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist.
(Lukasevangelium 6,36; Jahreslosung für das Jahr 2021)

Es versteht sich nicht von selbst, dass wir Gott für barmherzig und schon gar nicht, dass wir ihn für einen barmherzigen Vater halten. Gerade in Zeiten der Seuche könnte man ja auch auf das Gegenteil kommen, dass er grausam wäre, ein grausamer Herrscher, der uns Menschlein mit harter Hand straft und prüft und uns zeigt, wer der Herr ist. Es soll ja sogar solche Väter gegeben haben, die ihre Kinder mit harter Hand erziehen, getreu dem Bibelwort: „Wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.“ (Hebräerbrief 12,6 nach Sprüche 3,12) Und es soll sogar Theologen gegeben haben, die diese Form der schwarzen Pädagogik als die höhere Barmherzigkeit verkauften, Pfui Teufel!

Wahr bleibt, dass weder Gottes Barmherzigkeit am Lauf der Welt ablesbar ist (was die Bibel übrigens auch nicht behauptet; wohl aber gibt es historische Momente göttlicher Barmherzigkeit!), noch dass alle real existierenden Väter zum Bild der Barmherzigkeit taugen (was ebenfalls den Autoren der Bibel nicht entgangen ist; wohl aber erzählen sie und nicht nur ausnahmsweise von löblichen Beispielen!). Dennoch wissen wir, auch wenn wir selbst keinen solchen erlebt haben sollten, was mit der väterlichen Barmherzigkeit gemeint ist und nicht umsonst hat sich in der Bibel das Gottesbild „Vater“ weithin durchgesetzt – nach eher zurückhaltenden Anfängen im Alten Testament hin zur dominanten Metapher bei Jesus, der uns seinen Vater im Himmel als unseren Vater zu glauben gibt: „Vater unser im Himmel …“

Was genau ist mit der väterlichen, genauer (wie gleich zu sehen ist): elterlichen Barmherzigkeit gemeint, mit der uns Gott begegnet und mit der wir anderen begegnen sollen? Barmherzigkeit ist eher Kraft als bloße Eigenschaft, und zwar die, die von sich selbst absieht und anderes Leben schenkt: einem anderen seiner selbst Platz zum Leben einräumt. Das wird bildlich überdeutlich sichtbar an einem der vielen Begriffe für Barmherzigkeit in der Hebräischen Bibel, der nämlich zugleich auch Mutterleib bedeutet.

Natürlich ist Barmherzigkeit als das Geschenk des Lebens nicht zuerst oder vor allem biologisch gemeint, sondern umfassend als Selbstzurücknahme, als Verzicht auf eigene Ansprüche zugunsten eines anderen, der seine Ansprüche nicht anmelden, geschweige denn durchsetzen kann. Der Barmherzige gibt von dem, was er zu viel hat, einem anderen, der davon zu wenig hat. Das müsste er nicht – aber vielleicht doch und deshalb hat die Bibel Alten Testaments neben die großen Bereiche des Straf- und des Kultgesetzes den nicht geringeren des Erbarmensgesetzes gesetzt, dessen Grund und Auftrag unser Bibelwort zusammenfasst: Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist.

Barmherzigkeit ist nach biblischem Verständnis nicht die philanthropische Kür der Privilegierten, die sie sich leisten können, sondern von Gott auferlegte Pflicht, sich von der Bedürftigkeit anderer anrühren zu lassen und mit ihnen die eigenen Lebensmöglichkeiten zu teilen. Sie ist der für eine gelingende Gesellschaft unverzichtbare Verzicht auf eigene Privilegien zugunsten von Solidarität mit denen, die weniger vom Leben haben, damit auch die leben können.

Klaus Neumann, Pfarrer

Lebendiger Adventskalender 2020

Eine ökumenische Aktion von St. Mauritius und der Ev. Thomasgemeinde

Die Adventsvespern finden jeweils um 19.00-19.15 Uhr statt.           

Sa, 28.11. Adventsvesper auf dem Kirchplatz von St. Mauritius

 Hedi Seidler

Sa, 5.12.  Adventsvesper auf dem Kirchplatz von St. Mauritius

                  Pastoralreferent Stefan Herok

Sa, 12.12. Adventsvesper vor der Thomaskirche

                  Pfarrer Dr. Klaus Neumann und Akkordeon-Ensemble

Sa, 19.12.  Adventsvesper auf dem Kirchplatz von St. Mauritius

                  Hedi Seidler

So, 20.12. Waldweihnacht der Thomasgemeinde 

                  an der Feldkapelle Beginn: 17.00 Uhr !

                  Gemeindepädagoge Achim Hoock

(Wir bitten Sie, die Waldweihnacht an der Feldkapelle nur mit Voranmeldung und Bestätigung unter Achim.Hoock@ekhn.de zu besuchen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.)

Aufgrund der neuen Kontaktbeschränkungen findet unser Lebendiger Adventskalender nun in veränderter Form, auf zweierlei Weise statt: als kurzer Gottesdienst zu den untenstehenden Terminen sowie als Adventslicht-Aktion von Tür zu Tür wie bei einem Staffellauf. Dabei wird unser Adventslicht jeweils von einem unserer Gastgeber zum nächsten getragen und ins Fenster gestellt. Von jeder Weitergabe wird ein Foto auf der Homepage veröffentlicht. 

Die Gastgeber sind: Pfarrer Dr. Klaus Neumann, Pastoralreferent Stefan Herok, Gemeindepädagoge Achim Hoock, Frau Seidler, Frau Wenning, Herr und Frau Schirmer, Familie Bönhof, Familie Neumann, Frau Meine, Frau Blaudow, Frau Giannecchini, Frau Gutzeit, Frau Jaschke, Frau Sünderhauf, Herr Sauer, Herr Grau, Frau Kliegel, Frau Kessler, Frau Jäger und Frau Sassin.

Wir wünschen Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit!

Bitte beachten Sie die geltenden Hygienevorschriften:  1,5 m Abstand, mit Maske, nicht singen, und bitte mit eigenem Stift in die Teilnehmerliste eintragen. Änderungen sind jederzeit vorbehalten und werden rechtzeitig in den Schaukästen und auf dieser Homepage angekündigt.

Ökumenische Hubertusandacht an der Feldkapelle

Sonntag, 18. Oktober 2020, 17.00 Uhr

Mit Pfarrer Dr. Klaus Neumann und Pastoralreferent Stefan Herok

Wie jedes Jahr laden Sie die ev. Thomasgemeinde und der kath. Kirchort St. Mauritius herzlich zur ökumenischen Hubertusandacht ein, die ganz in der Nähe der beiden Kirchen, an einem besonderen Ort in der Natur gefeiert wird: an der Feldkapelle im Tennelbachtal.  Das Parforcehorncorps Jagdschloss Platte unter der Leitung von Karl-Heinz Kliegel begleitet die Andacht mit prächtiger Blasmusik. 

Wir freuen uns, Sie dort zu sehen!

Bitte achten Sie auf einen Abstand von 1,5m zu Ihrem Nachbarn, tragen sich in die Teilnehmerliste ein und tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz. Vielen Dank!

Bei starkem Regen wird die Andacht kurzfristig abgesagt.

Parforcehorncorps Jagdschloss Platte