Pilgerwanderung durch die Weinberge von Nackenheim nach Nierstein

Aktualisierung vom 20.5.22: Die Pilgerwanderung muss leider kurzfristig abgesagt werden. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Samstag, 21. Mai 2022, ab 10.00 Uhr

(Blick auf die Kirche St. Kilian in Nierstein. Foto: K. Neumann)

Die diesjährige ökumenische Pilgerwanderung der Thomasgemeinde und des Kirchorts St. Mauritius beginnt am Nackenheimer Bahnhof um 10.00 Uhr und führt uns ca. 7 Kilometer auf einem der schönsten Wege entlang des Rheins, vorbei am Roten Hang, dem weltbekannten Riesling-Terroir auf rotem Boden, bis nach Nierstein. Der Blick auf dem Rheinterrassenweg reicht von den maigrünen Weinbergen über den Fluss bis ins hessische Ried, nach Frankfurt und in den Taunus. Mittags geht es vom Niersteiner Bahnhof mit der S-Bahn (sie verkehrt halbstündlich) zurück nach Nackenheim oder weiter nach Wiesbaden. Die Strecke ist einfach zu laufen und für die ganze Familie geeignet. Alle sind herzlich willkommen!

Bitte Brotzeit und Getränk mitbringen und eine med. Maske für die S-Bahn nicht vergessen. Weitere Informationen erhalten Sie bei Pfarrer Dr. Klaus Neumann unter der Tel. 0611.52 35 46.

Die Anreise erfolgt privat. Wer mit der S-Bahn von Wiesbaden aus kommen möchte: Abfahrt ab Wiesbaden Hbf mit der S8 (Rtg. Offenbach) um 8.48 Uhr. / Ankunft in Mainz Hbf um 9.01 (Gl 5a) / Umstieg in die S6 (Rtg. Bensheim) um 9.22 Uhr (Gl.5a) / Ankunft in Nackenheim Bhf. um 9.37 Uhr.

Mozarts Requiem – erst Neubeginn, dann letztes Werk

Ein grauer Bote klopft eines Nachts bei Mozart an. Sein anonymer Auftraggeber wünsche eine Totenmesse. Mozart nimmt den Auftrag samt Vorauszahlung an. Doch mit jeder Note fühlt er sich elender und muss schließlich vom Bett aus weiterkomponieren, bis ihm der Tod am 5.12.1791 nach exakt acht Takten im „Lacrymosa“ die Feder aus der Hand nimmt. Aus purem Neid soll der Komponist Salieri den Auftrag erteilt und seinen Konkurrenten dabei vergiftet haben. Wurde Mozart also dazu gedemütigt, sein eigenes Requiem zu schreiben?

Die Wirklichkeit war etwas profaner als diese berühmte Legende. Als Todesursache nimmt man heute eine plötzliche Infektion an. Der „graue Bote“, ein Wiener Rechtsanwalt, kam im Auftrag des Grafen von Walsegg, der zum Jahrestag des Todes seiner jungen Frau († 14.2.1791) eine Totenmesse bestellte – ein üblicher Vorgang, allerdings mit der pikanten Note, dass der Musik liebende Graf sich am liebsten mit fremden Federn schmückte. Ohne es zu wissen, sollte Mozart sein Ghostwriter sein.

Kirchenmusik war für Mozart kein Neuland. Die meisten Werke stammten noch aus Salzburger Zeiten. Im Mai 1791 hatte er sich die Nachfolge des Domkapellmeisters an St. Stephan in Wien gesichert. Ihm stand also nach der Karriere als Opernkomponist eine vielversprechende Neuausrichtung als Kirchenmusiker bevor. Das Requiem war damit als nicht zu prunkvoll ausgestattete, aber meisterhaft angelegte Kantatenmesse so etwas wie ein Referenzstück zum Vorzeigen. Da Mozart die Musik stets im Kopf entwarf, bevor er sie, erst in den Hauptstimmen, dann im vollen Satz zu Papier brachte, wurden aber nur das Introitus und teilweise das Kyrie voll auskomponiert. Die übrigen Sätze blieben Fragmente bzw. wurden posthum u.a. von Mozarts Assistenten Süßmayr ergänzt.

Seit langem gehört das Requiem fest zum Konzertrepertoire der Passionszeit. Es spannt den Bogen von der Archaik des Gregorianischen Chorals über die straffe Rhythmik und die Fugenlabyrinthe des Barock bis zu Passagen, die an Mozarts eigene Opern erinnern. Nicht die vier Vokalsolisten, sondern der vierstimmige Chor bildet das Herzstück. Auf kleinstem Raum wählt Mozart schärfste Kontraste, z.B. zwischen dem aggressiven „Confutatis maledictis“ in den Bässen und Tenören und dem leisen Bitten der Sopran- und Altstimmen im „Voca me cum benedictis“. In jedem Satz ringen im Hintergrund zwei Extreme miteinander, der Schrecken vor dem Jüngsten Gericht und die Hoffnung auf Erlösung. So fragmentarisch dieses Werk eigentlich ist, so eindrücklich klingt die Musik zu dem Jahrhunderte alten Latein, auch noch nach dem Hören, nach.

Man würde Mozart missverstehen, suchte man nach absichtlich Autobiografischem, romantisch Subjektivem in seinem Requiem. Nicht in der Tragik seiner Person erkennt man sich wieder, sondern in Universalität seiner Klangwelt. Der evangelische Theologe Karl Barth fasste dies einmal so zusammen: „Das ist das eigentümlich Aufregende und Beruhigende seiner Musik: sie kommt bemerkbar aus einer Höhe, von der her (man weiß dort um alles!) des Daseins rechte und seine linke Seite und also die Freude und den Schmerz, das Gute und das Böse, das Leben und den Tod zugleich in ihrer Wirklichkeit, aber auch in ihrer Begrenzung eingesehen sind.“

Anne Sophie Meine

Konzert mit dem Leipziger Vokalensemble Consortium Vivente

Sonntag, 24. April 2022, 16.00 Uhr in der Ev. Thomaskirche, Wiesbaden

Consortium Vivente

Das Leipziger Vokalensemble Consortium Vivente ist eine Gruppe von sechs ehemaligen Mitgliedern des THOMANERCHORs Leipzig: Pascal Leonhardt, Henrik Weimann, Lukas Neumann, Adam Wahlgren, Jasper Lieckfeldt und Max Gläser.

Gegründet hat sich das Ensemble im Sommer 2018 aus der Idee heraus, nach dem Abitur und dem damit verbundenen Austritt aus dem Thomanerchor eine eigene abschließende Sommerreise zu gestalten und weiterhin aktiv zusammen zu musizieren. Diese und andere Projekte führten das Vokalensemble in verschiedenste Regionen Norddeutschlands mit Konzerten u.a. in der Evangelischen Kirche im Ostseebad Binz, im Klosterstift zum Heiligengrabe, in der Klosterkirche Rehna sowie zum Abschluss der Friedrich-Stellwagen-Orgeltage in Stralsund. Seither gestaltet das Ensemble regelmäßig Konzerte in seiner Heimatstadt Leipzig sowie Gastspiele in anderen Städten in Deutschland. Das breitgefächerte Repertoire der ehemaligen Thomaner reicht von der Renaissance bis zur Moderne mit weltlicher und geistlicher Musik.

Programm in der Ev. Thomaskirche, Wiesbaden: Reise durch die Leipziger Musikwelt mit Werken von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Ernst Friedrich Richter, Gustav Schreck u.a.

https://www.consortiumvivente.de

500 Jahre Lutherbibel (1552-2022)

Vor ziemlich genau 500 Jahren – im Winter 1521/22 – sitzt Martin Luther in seinem Kämmerchen auf der Wartburg und übersetzt das Neue Testament. Ein halbes Jahr später kommt das Werk nach zahlreichen Korrekturen und Revisionen auch zusammen mit anderen als „Septembertestament“ heraus und sorgt für Furore – nicht nur auf dem gerade sich herausbildenden Buchmarkt und nicht nur als Fanal der Reformation. Bis heute ist die daraus mit den Jahren entstandene „Lutherbibel“ ein epochales Ereignis und definiert mehr als alles andere, was „evangelisch“ heißt: Glauben aus dem Wort Gottes der Bibel, die allen zugänglich und verständlich ist – grundsätzlich auch ohne Vermittlung kirchlicher Profis, aber doch im Austausch mit anderen (d.h. „Gemeinde“). Denn die Bibel drängt selbst zu Kommunikation, zum „Bibelgespräch“, wie es viele Gemeinden, auch unsere, immer noch pflegen, oft genug in der Version Luthers.

Geradezu „un-evangelisch“ kann einem die Anhänglichkeit an diese alte und manchmal altertümlich klingende Übersetzung vorkommen, da sie (lutherische) „Tradition“ vor „Schrift“ (im Original) zu stellen scheint, selbst wenn jene nicht mehr dem heutigen Sprachgebrauch entsprechen sollte. Typisch protestantische Gegenmittel gegen mögliche Erstarrung in der Tradition sind aber zum einen die Revisionen der Lutherbibel, deren vorerst (aber sicher nicht die) letzte 2017 herausgekommen ist und die sich um Korrekturen und behutsame Anpassung bemühen; und andererseits der Pluralismus hervorragender Übersetzungen, die heutzutage per Internet nur einen Mausklick entfernt sind (viele davon bequem etwa unter die-bibel.de der Deutschen Bibelgesellschaft). Da erschließt sich auch sofort der Grund für die mehr als nur sentimentale Anhänglichkeit über die Jahrhunderte: Luthers Übersetzung ist durchweg und meistens die schönste. Deshalb: nimm und lies, vergleiche und wähle! Das können wir leicht selbst – nicht zuletzt durch das Ereignis „Lutherbibel“, das vor 500 Jahren begann.

Klaus Neumann

Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. (Johannes 6,37)

Auch in diesem Jahr erreichen uns nicht nur schlimme Nachrichten – die ja auch – und mehr als wir hören wollen und ertragen können, aber eben auch gute, und sei es diese eine, dass Jesus uns einlädt, empfängt und nicht abweist. Gut zu hören!

Dabei will ich nicht glauben, dass er heimlich oder offen sich über sinnvolle Regeln und Maßnahmen einfach so hinweggesetzt hätte, die doch die Schwachen schützen und den Kranken helfen sollen. Gerade denen gilt seine Einladung im gleichen Sinne und an anderer Stelle: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11,28)

Ich kann mir nicht vorstellen, nein, ich weiß, dass er nicht wie manche (aber doch viel zu viele, deren Dummheit uns Angst macht) einer Willkürfreiheit das Wort geredet und das Recht des Stärkeren propagiert hätte, wo er sich doch im Gegenteil immer wieder für die Schwächeren eingesetzt hat: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25,40) Freiheit ist immer auch die Freiheit der Schwächsten, die (also die Schwächsten und deren Freiheit) wir als Gemeinschaft zu schützen haben!

Vielleicht hätte Jesus besonnener als wir mit der Angst umgehen können und geduldiger das Ende der Seuche abgewartet, vielleicht hätte er fröhlicher die vorhandenen Nischen genutzt und vielleicht (ganz vielleicht nur!) hätte er mit seinen Wunderkräften hier und dort gezeigt, dass das Leiden so vieler nicht Gottes Willen ist. Ein gutes Wort bei seinem lieben Vater für uns eingelegt hätte er bestimmt, hat er bestimmt.

Und doch hätte Jesus sich mit uns unter das Geschehen gebeugt, hätte geschehen lassen, was auf dieser Welt geschieht, so wie er das zur Zeit seines Lebens und Wirkens gemacht hat, als er Kranke (einige wenige!), aber eben nicht die Krankheit geheilt hat, als er sich selbst für uns hingegeben hat, als er also nicht seinen Willen, sondern den seines Vaters im Himmel hat geschehen lassen. Wobei damit nicht unterstellt sei, dass Gott diese Pandemie will, aber wohl, dass Gott sie aus Gründen, die nur er kennt, geschehen lässt. Gleichzeitig setzt er Kräfte gegen das virale Böse auf vielfältige Weise frei: durch die Stärkung von medizinischer Pflege, Therapie und Forschung etwa oder durch Worte und Taten der Solidarität mit den Leidenden (ohne dass ich mir hätte vorstellen können, in welcher Weise auch die Dämonen destruktiver Irrationalität und des krassen Egoismus durch die Seuche entfesselt werden würden).

Auch das Wort, das uns als Jahreslosung für dieses Jahr gegeben ist, gehört zur Strategie Gottes gegen die Chaosmächte. Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen, sagt Jesus und will uns auf diese Weise sammeln – untereinander und vor Gott – als unter Gottes Wort versammelte Gemeinde. Und will uns so stärken.

Wir haben in dieser Zeit auf neue Art erfahren, wie weit Gottes Wort reicht, weit über die physische Präsenz von Menschen hinaus; und wir haben ebenso erfahren – leidvoll erfahren – wie sehr wir solche leibliche Gegenwart vermissen, wenn wir sie entbehren müssen. Aber was immer die aktuell herrschenden Bedingungen der Begegnung mit ihm sein mögen, steht doch seine bedingungslose Einladung an uns: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Kein Wenn, kein Aber.

Klaus Neumann

Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine

Auch Nachbarn und Gemeindeglieder sind besorgt über die Ereignisse in der Ukraine und wollen helfen. Uns haben schon einzelne Angebote für Wohnungen für Kriegsflüchtlinge erreicht, andere fragen nach Möglichkeiten zu spenden.

Wir unterstützen deshalb das Angebot der Stadt Wiesbaden, sich bei einer dafür eingerichteten Stelle zu melden, wo alle Anfragen koordiniert werden.    

Wenn Sie privat Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, wenden Sie sich bitte an: ukraine-hilfe@wiesbaden.de

Dort beantwortet ein Team von Freiwilligen alle Fragen rund um das Thema Unterbringung und Wohnraum sowie zur Sicherstellung des Lebensunterhalts der aus der Ukraine geflohenen Menschen.

Sollten Sie keine Möglichkeit haben, e-mails zu schreiben: melden Sie sich bitte beim Kirchenvorstand / Katrin Sünderhauf: 0172/9972889, wir leiten Ihr Hilfsangebot gern für Sie weiter.

Für Spenden: 
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Ukraine Krise

Besuch des Jüdischen Museums Frankfurt mit Führung

Am Sonntag, 3. April 2022, um 15.00 Uhr laden die ev. Thomasgemeinde und die kath. St. Mauritius-Gemeinde zu einer gemeinsamen Besichtigung des neuen Jüdischen Museums am Bertha-Pappenheim-Platz ein.

Im Oktober 2020 wurden das restaurierte Rothschild-Palais und ein neuer, architektonisch ebenfalls beeindruckender Lichtbau im früheren Garten des Palais von der Stadt Frankfurt feierlich eingeweiht. Mit seinen zwei Häusern – dem Museumskomplex am Bertha-Pappenheim-Platz und dem Museum Judengasse in der Battonnstraße – zählt das Jüdische Museum zu den sehenswertesten Institutionen der Frankfurter Museumslandschaft.

Sie können zwischen zwei Führungen (1 und 2), die beide um 15.00 Uhr beginnen und ca. 45 Minuten dauern, wählen. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, sich bis 18.00 Uhr weiter im Museum umzuschauen. Die Hin- und Rückreise erfolgt privat (z.B. per S-Bahn S1 um 13.35 Uhr ab WI Hbf bis Ffm Hbf, dann 800m Fußweg entlang der Kaiserstr.; Parkhaus: z.B. „Am Theater“) . Im Jüdischen Museum gilt die 2G+-Regel. Die Führung selbst ist für die Teilnehmer kostenlos, der Eintritt pro Person kostet 7 Euro. Der Treffpunkt ist um 14.45 Uhr am Eingang bei der Sicherheitskontrolle. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um Ihre Anmeldung bis Freitag, 1. April unter Tel. 0162.7474131 oder per Mail unter asmeine@gmx.de.

Tradition und Ritual (Führung 1): „Die Führung zeigt die Vielfalt der jüdischen Religionspraxis. Sie greift die Frage der innerjüdischen Diversität auf und ermöglicht den Zugang zur jüdischen Philosophie und zu den verschiedenen religiösen Ritualen, weist aber auch auf die Besonderheiten des individuellen, kollektiven, religiösen sowie kulturellen Selbstverständnisses hin.“

Highlights der Ausstellung (Führung 2): „Vielseitig und dynamisch präsentiert sich die jüdische Geschichte Frankfurts von 1800 bis heute. Sie öffnet Fenster zu den Errungenschaften der Emanzipation und zum Aufbruch in die Moderne. Zugleich zeigt sie, wie eng Aufklärung und Modernisierung mit Judenfeindschaft bis hin zur Schoa verbunden sind. Die Führung gibt einen Überblick zu den Themen unserer Dauerausstellung ‚Wir sind Jetzt. Jüdisches Frankfurt von der Aufklärung bis zu Gegenwart‘ und erzählt die Geschichte des Hauses. Dabei stellen wir die zentralen Objekte der Ausstellung vor.“

Jüdisches Museum Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz 1
60311 Frankfurt am Main

Ukraine: Kirchen rufen zu Glocken und Gebet auf

Die ev. Thomasgemeinde lädt ab 25.2.2022 mit einem täglichen Glockengeläut um 12.00 Uhr zum Friedensgebet ein.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat die evangelischen Gemeinden dazu aufgerufen, angesichts des Angriffs von Russland auf die Ukraine „von heute an und in den nächsten Tagen um zwölf Uhr die Glocken zu läuten und für den Frieden zu beten“. Das Läuten der Glocken sei ein „Aufruf, innezuhalten“ und auch „persönlich zu beten“.

Nach Worten Jungs ist der militärische Angriff der russischen Regierung „entsetzlich und versetzt viele Menschen in große Angst.“ Die Folgen seien nicht absehbar. Jung: „Ich unterstütze alle Appelle an die russische Regierung, die militärischen Aggressionen sofort zu beenden und die Truppen abzuziehen. Für alle, die jetzt politisch zu entscheiden haben, bitte ich um Besonnenheit und den Willen, Eskalationen zu vermeiden und Wege des Friedens zu suchen und zu gehen. Krieg bringt schreckliches Leiden und Not über Menschen. Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“

Ehrung von Dr. Hans Seiler

(Terminänderung: der Termin wurde vom 27. Februar auf den 27. März verlegt.)

Am Sonntag, 27. März 2022, erhält Dr. Hans Seiler im Gottesdienst die Ehrenurkunde der EKHN aus den Händen von Dekan Dr. Martin Mencke als Anerkennung und Auszeichnung für seinen jahrzehntelangen und außergewöhnlichen ehrenamtlichen Einsatz in der Ev. Thomasgemeinde und im Dekanat Wiesbaden.

Dr. Seiler war 30 Jahre lang Mitglied des Kirchenvorstands (1979-2009), 19 Jahre Synodaler in der Dekanatssynode (1985-2009), 11 Jahre Mitglied des Bauausschusses der Thomasgemeinde (1998-2009) und seit 2003 Prädikant im Dekanat Wiesbaden. In dieser Funktion hielt er zwei- bis viermal jährlich Gottesdienste in der Thomaskirche und den umliegenden Gemeinden. Für die Thomasgemeinde organisierte und leitete er unzählige Gemeindefahrten zu sehenswerten Zielen in der Region. Er war Mitglied im sonntäglichen Liturgiechor der Gemeinde und arbeitete viele Jahre lang in der Redaktion des Gemeindebriefes mit.

Die Thomasgemeinde ist sehr erfreut über diese hohe Auszeichnung eines ihrer Mitglieder und dankt Herrn Dr. Seiler von Herzen für alles, was er für die Gemeinde geleistet und bewegt hat! Ein großer Dank gebührt dabei auch Ursula Seiler, seiner Frau, die so viele Unternehmungen stets mitgetragen und unterstützt hat.

Dr. Hans Seiler (Wittenberg 2015)
Rom 2017

Besuch der Wiesbadener Synagoge am 8.2.2022

Mitten in der Stadt, in einem Innenhof der Friedrichstraße, befindet sich die Wiesbadener Synagoge, aber nur wenigen ist sie tatsächlich bekannt. Mit einem lebhaften und detailreichen Vortrag führte Steve Landau, der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde und Leiter der Jüdischen Lehrhauses, unsere Gruppe von St. Mauritius und der Thomasgemeinde in die Geschichte und den Alltag seiner Gemeinde ein und gab Antwort auf verschiedenste Fragen. Unter anderem erklärte er auch die Besonderheiten des 1966 eingeweihten Bauwerks mit den großen farbigen Fenstern. Besonders interessant war der Blick auf die hinter einem Vorhang verborgenen, prächtig geschmückten Torarollen! Wir sind froh und dankbar darüber, dass es eine lebendige jüdische Gemeinde in unserer Stadt gibt.

(Fotos: Klaus Neumann)