21. Sonntag nach Trinitatis, 29.10.2023

So zog Abram herauf aus Ägypten mit seiner Frau und mit allem, was er hatte, und Lot mit ihm ins Südland. Abram aber war sehr reich an Vieh, Silber und Gold. Und er zog immer weiter vom Südland bis nach Bethel, an die Stätte, wo zuerst sein Zelt war, zwischen Bethel und Ai, eben an den Ort, wo er früher den Altar errichtet hatte. Dort rief er den Namen des Herrn an. Lot aber, der mit Abram zog, hatte auch Schafe und Rinder und Zelte. Und das Land konnte es nicht ertragen, dass sie beieinander wohnten; denn ihre Habe war groß und sie konnten nicht beieinander wohnen. Und es war immer Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Es wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und Perisiter im Lande. Da sprach Abram zu Lot: Es soll kein Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken. Da hob Lot seine Augen auf und sah die ganze Gegend am Jordan, dass sie wasserreich war. Denn bevor der Herr Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis nach Zoar hin wie der Garten des Herrn, gleichwie Ägyptenland. Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan und zog nach Osten. Also trennte sich ein Bruder von dem andern, sodass Abram wohnte im Lande Kanaan und Lot in den Städten jener Gegend. Und Lot zog mit seinen Zelten bis nach Sodom. Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den Herrn. (Mose 13,1-12)

Wie lässt sich ein Streit schlichten, wie Konflikte lösen, wie Kriege wenigstens begrenzen? Das dürfte die 1 Millionen-Schekel-Frage sein, nicht nur in unserer Zeit, sondern immer und zu allen Zeiten – aber eben auch gerade jetzt.

Und unser Predigttext schlägt zur Lösung des Streits vor, dass sich die Konfliktparteien um Lot und Abram, der später Abraham heißen wird, trennen: Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken. Klingt vernünftig, denn manche Konflikte lassen sich wohl nicht anders als durch Trennung lösen, im Privaten, etwa in zerrütteten Ehen; im Beruflichen, etwa in ungedeihlichen Arbeitsverhältnissen; oder – wie wir heute hören – unter Nachbarn, wobei von Vorteil ist, wenn die Konfliktparteien mobil und nomadisch sind und die Gegend groß und weit.

Ausgerechnet die von unserer Geschichte erzählte Konfliktlösung scheint aber nicht hilfreich und nicht anwendbar zu sein auf den großen Konflikt um ein und dasselbe kleine, ja winzige Land, der uns gerade so erschüttert. Seit drei Wochen lässt uns das Geschehen in Israel und Palästina nicht los, die unfassbare Gewalt einer Mörderbande vornehmlich gegen Kinder und Frauen, gegen feiernde Jugendliche und freundliche Greise, gegen Juden im Staat der Juden; der sich seit dem Terroranschlag am 7. Oktober nun gegen diese Gewalt wehrt, wie es jeder Staat tut und tun würde, um die Täter zu bestrafen und es ihnen unmöglich zu machen, ihre Taten zu wiederholen. Und weil diese Täter sich mitten in der Bevölkerung aufhalten, sich zwischen Wohnungen und unter Krankenhäusern verstecken, gefährden und schädigen sie Leben und Güter derer, die sie zu vertreten vorgeben. Während das Leid der Opfer in Israel und Palästina gleich viel zählt und in gleicher Weise zu beklagen ist, sind die Mörder der Hamas für beides verantwortlich und für beides verantwortlich zu machen.

Allerdings wird deren Beseitigung kaum zum Ende der Gewalt führen – nicht nur aber auch, weil die Gegner dieses Streits ein und dasselbe Land beanspruchen und weil dieses Land selbst so winzig klein ist (etwas größer als Hessen und nicht halb so groß wie Bayern). Denn die berühmte Zwei-Staaten-Lösung, die eine Trennung der Streitenden ganz im Sinne unserer Trennungsgeschichte von Abraham und Lot vorsieht, scheitert nicht erst am Willen zum Frieden sondern am schieren Mangel an Platz, der eine Aufforderung zur friedlichen Trennung unmöglich erscheinen lässt: Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken. Wie soll das gehen, wenn sich Streitende auch nach der Trennung täglich sehen und über den Weg laufen? Trennung, aber, in ein und demselben Land wäre Apartheid, die Israel jetzt schon von vielen Verleumdern zu Unrecht vorgeworfen wird.

Auch unsere Geschichte weiß von den Kontexten der Gewalt, in denen die jeweiligen Gewaltgeschichten eingebettet sind, von wo sie kommen und wohin sie führen. Wie ein Fluch liegt der Satz über Sodom über ihr: Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den Herrn. Was neuen Ärger und neuen Streit mit den neuen Nachbarn von Lot bedeutet – und was sich bewahrheitet. Anders als für Abraham, der zum Stammvater vieler Völker wird, geht die Geschichte für Lot übel weiter und übel aus. Die Frau erstarrt auf der Flucht beim Zurückblicken zur Salzsäule, die Töchter erschleichen sich inzestuöse Nachkommen von ihrem saufenden Vater, was ein Elend! Und selbst diesen Nachkommen als Moabiter und Ammoniter bleiben die Nachfahren Abrahams untrennbar verbunden, selten zum Guten, meistens zum Schlechten.

Wenn sich Segen und Fluch so sichtbar wie bei Abraham und Lot – oder eben so sichtbar am Lebensstandard und Entwicklungsstand wie in Israel und Palästina – ablesen lassen, wird das genug Grund für neuen Streit geben: um Güter und Lebensmöglichkeiten, um Ansehen und Einfluss. Wir scheinen an unsere Nachbarn als unsere möglichen oder eben als unsere wirklichen Feinde unlösbar gekettet zu sein. Nachbarn zeigen uns nämlich, wie wir sein könnten und wie es uns gehen könnte – im Guten wie im Schlechten. Und deshalb ist die alttestamentliche Forderung zur Nächstenliebe nicht das fromme Sätzchen, für das wir es vielleicht halten, sondern bekommt in der Verschärfung durch Jesus, noch Nächsten zu lieben, wenn er mein Feind ist, von der wir heute in der Lesung gehört haben, ihren Sinn.

Erst wenn ich – so scheint es Jesus im Sinne seiner jüdischen Lehrer zu fordern: erst wenn ich im Feind mich selbst sehe und dieser sich in mir, besteht Aussicht auf ein Ende des Streits. Umgekehrt wird der Mangel an Empathie für das Leid der anderen mein eigenes Leid auf Dauer nur vergrößern. Angewendet auf unseren tragischen aktuellen Fall: Selbstverständlich hat das Land Israel jedes Recht sich zu verteidigen – und dennoch wird die Ausübung dieses Rechts neues eigenes Leid nicht verhindern, vom unermesslichen Leid palästinensischer Zivilisten, unzähliger unschuldiger Kinder zu schweigen. Und selbstverständlich haben die Palästinenser jedes Recht ihr Leid zu beklagen und die Ursachen zu bekämpfen, aber auch das wird unweigerlich zu neuem Leid führen.

Und so hören wir heute in Lesung und Predigttext von zwei genialen, aber streng gegensätzlichen Konfliktstrategien – von der pragmatischen Trennung von Feinden einerseits und andrerseits von der utopischen Liebe unter Feinden, die aber beide mit demselben Fehler behaftet sind, dass sie großartig in der Theorie aber untauglich in der Praxis – und dreimal untauglich in der Realität des Landes Israel sind. Jedes Schulkind weiß sofort, dass Liebe unter Feinden und das Hinhalten der anderen Backe nicht funktionieren und im Desaster enden werden, muss es das eigentlich? Und jeder kann sich einen Schulatlas nehmen und nachschauen, dass da kein Land für zwei Staaten ist, wo ja kaum Land für einen da ist. Was bleibt?

Es bleibt unsere Möglichkeit zu Empathie und Solidarität mit den Opfern und Hilfe für sie auf beiden Seiten dieses garstigen Grabens.

Es bleibt unsere Verantwortung für Gerechtigkeit, zu der auch die Einsicht in eigene Verstrickung und Schuld gehört.

Und es bleibt die Hoffnung, von der wir auch heute lesen, dass Gott Lösungen für Probleme findet, die für uns viel zu groß und zu schwer sind.

„Haus der Ewigkeit“ – Führung über den jüdischen Friedhof Schöne Aussicht

Dienstag, 7. November 2023, 15.30-16.45 Uhr

Ev. Thomasgemeinde und Kath. Kirchort St. Mauritius

Jüdischer Friedhof Schöne Aussicht (Foto: privat)

1750 fand die erste Beisetzung auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönen Aussicht statt. Gemeindevorsteher Eli Jizchak ha-Levi war der erste, der in diesem „Haus der Ewigkeit“ bestattet wurde; er hatte sich für die Errichtung eines eigenen Friedhofs bei der Stadt eingesetzt. Denn bis dahin hatten die jüdischen Familien Wiesbadens und auch die der Vororte ihre Verstorbenen im weit entfernten Wehen zu bestatten. Damals hieß das Landstück zwischen Liszt- und Hergenhahnstraße noch „Auf dem Kuhberg“, in der Nähe des bis 1774 genutzten Galgens. Bis 1850 durfte der Friedhof erweitert werden, dann sollte er auf Drängen von Anwohnern verlegt werden. 1890 bekam die jüdische Gemeinde ein Teilstück des Nordfriedhofs zugesprochen. Heute ist der Friedhof Schöne Aussicht nur bei Führungen zu besichtigen. Bei unserem Besuch der Wiesbadener Synagoge vor einiger Zeit bot uns Steve Landau, der Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde, einen Rundgang über den Friedhof Schöne Aussicht an. Gemeinsam mit Dr. Katherine Lukat vom Stadtarchiv, mit der er 2020 auch eine sehenswerte Online-Ausstellung zum 270. Jahrestag kuratiert hat (https://schoene-aussicht.juedische-geschichte-wiesbaden.de), wird er anhand der Biografien einiger dort beigesetzter Persönlichkeiten die Geschichte jüdischen Lebens in Wiesbaden damals und heute beleuchten. 

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bis Sonntag, 5.11., unter asmeine@gmx.de oder Tel. 0162 7474131! (Bei Regen wird die Veranstaltung verschoben.)

Rückblick zur Gemeindefahrt nach Speyer am 23.9.23

Ev. Thomasgemeinde und Ev. Versöhnungsgemeinde

Auf nach Speyer! Die Gemeindefahrt unserer beiden Gemeinden mit Pfarrerin Petra Hartmann und Pfarrer Dr. Klaus Neumann fand großen Zuspruch und führte uns bei bestem Septemberwetter vom katholischen Dom mit der Krypta über das UNESCO-Welterbe Judenhof mit seiner fast tausendjährigen Mikwe zur protestantischen Dreifaltigkeitskirche. Auf der Rückfahrt kehrten wir noch zu einem gemütlichen Abendbrot in Schwabenheim ein.

(Fotos: K. Neumann, H. Fröhlich u. G. Westenburger)

Rückblick zum Gemeindefest am 1.10.23

(Fotos: A. Neumann, B. Sauer)

Am ersten Oktobersonntag fand unser Gemeindefest zu Erntedank mit vielen bekannten Gesichtern und zahlreichen Gästen, dem Kinderchor unter der Leitung von Gabriela Blaudow und „Jazz&more“ mit Steph Winzen, Saxophon, und Gabriela Blaudow am Flügel auf dem Kirchvorplatz statt. Beim Familiengottesdienst wurde außerdem unser Gärtner, Herr Hermann Stock, in den Ruhestand verabschiedet und ihm sehr herzlich für seinen langjährigen tatkräftigen Einsatz in der Thomasgemeinde gedankt.

16. Sonntag nach Trinitatis, 24. September 2023

Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Denn „nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm“ (Habakuk 2,3-4). Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten. (Brief an die Hebräer 10,35-39)

„Ruhig-Geduldig“ prangte es auf den leicht überdimensionierten Schildern einer Wiesbadener Fahrschule in den 70er und 80er Jahren, an die sich sicherlich noch manche Ureinwohner erinnern, besonders die, die wie ich, dort ihr Fahrdiplom erwarben. Die Geduld zahlte sich aus, zuerst für den geduldigen Inhaber Manfred Hardel, der lieber noch ein paar mehr Fahrstunden empfahl, wie auch für die zwar teuer aber bestens unterrichteten Fahrstudenten wie mich und doch auch nicht zuletzt für die verkehrsteilnehmende Allgemeinheit. Gerade in unserer schönen Heimatstadt dürfte Geduld die eine Kernkompetenz sein, die ob nun vor der Pförtnerampel oder im dicksten Innenstadtgewühl, nun zwar nicht weiter aber den Alltag bestehen hilft. „Ruhig-Geduldig“ – der Fahrlehrer nicht nur als philosophischer Freund der Weisheit sondern auch als Prophet – ein echter Habakuk.

Geduld ist keine unumstrittene Tugend. Wenn uns einer sagt: „Jetzt gedulden Sie sich, bitte!“ kann das ja auch unseren Unwillen hervorrufen und damit eine vielleicht schon vorhandene Ungeduld noch vergrößern, insbesondere wenn uns der Grund des Aufschubs nicht einleuchtet. Manchmal – das lehrt die Erfahrung – hilft ja gerade nicht Geduld, um zu seinem Recht zu kommen, sondern eher ein energisches Auftreten, klare Forderungen oder gleich selbst die Sache in die Hand zu nehmen. Was natürlich nicht überall möglich ist, da ich mich im Supermarkt nicht selbst abkassieren – zumindest noch nicht überall – und im Wartezimmer schlecht selbst behandeln kann. Aber es gibt sicherlich Fälle, in denen ich nicht geduldig die Lösung meiner Probleme anderen überlassen, sondern selbst angehen sollte. Solche Ungeduld könnte dann sogar für eine Tugend gehalten werden – zum „nützlichen Fehler“ werden – wie sie in schlauen Bewerbungsmanuals empfohlen wird: Wenn nach den eigenen Fehlern gefragt würde, dann sei es hilfreich, sich selbst der Ungeduld zu bezichtigen. Ob das der Einstellungskommission wirklich mehr sagt, als dass der Kandidat die einschlägigen Ratgeber zur Kenntnis genommen hat, sei dahingestellt.

In jedem Fall empfiehlt es sich, genau zu prüfen, zu unterscheiden und zu entscheiden, ob es sich um einen Fall für die Geduld oder für die Ungeduld handelt; ein bisschen so wie in dem Gebet, dass uns immer wieder mal in den Sinn kommt, wenn es um solche Fragen der Geduld, oder des Gehorsams oder der Gelassenheit handeln könnte:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Geduld ist also dann gefragt, wenn mein Handeln ohnehin nichts ändert, während sie dann, wenn meine Intervention die Sache voranbringen oder sogar Schaden abwenden könnte, die falsche Wahl wäre. Geduld schließt überdies die Erwartung ein, dass sie sich lohnt: Es besteht die berechtigte Erwartung, dass sich das gewünschte Ergebnis einstellt, und zwar ohne dass ich dazu entscheidend beitragen könnte. Warten in Erwartung: das ist Geduld.

Der heutige Predigttext, ein Abschnitt aus dem Brief an die Hebräer, empfiehlt die Geduld als unverzichtbares Merkmal des Glaubens und beschreibt den Glauben als Warten in der Erwartung des Gottessohnes. Das leuchtet sofort ein. Was könnten wir dazu beitragen, den Himmel zu öffnen und Gott auf die Erde zu ziehen? Absurd! Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Was der berühmte Remo Largo ungeduldigen Eltern und Lehrern als pädagogische Wahrheit sagt, stimmt auch theologisch. Nicht wir entscheiden oder beeinflussen auch nur, wann sich Gott zeigt und wann er sein Reich errichtet. Und alle Versuche das menschlicherseits in die Hand zu nehmen oder auch nur zu beschleunigen, müssen fehlschlagen und sind eben auch fehlgeschlagen, meist ziemlich grauslich und blutig. Glauben heißt Geduld, heißt Warten in Erwartung.

Vielleicht ist damit aber noch nicht alles gesagt. Denn auch wenn unser Predigttext des Autors an die Hebräer besonderes Gewicht auf die Bewährung des Glaubens in der Geduld und im Aushalten von Verfolgung und Not legt, so dass er im unmittelbaren Anschluss unserer Stelle den Glauben in einer klassischen Formulierung insgesamt als „eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“, bezeichnet, in einer Art Grunddogma des Glaubens als Wirklichkeitsverweigerung; wendet der Prophet Habakuk, den der Hebräer hier zitiert und auslegen will, den Blick unmittelbar auf die Wirklichkeit seiner Welt, die sich wenig von der ungerechten Wirklichkeit unserer heutigen Welt unterscheidet: „Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. So wird auch der treulose Tyrann keinen Erfolg haben, der stolze Mann nicht bleiben, der seinen Rachen aufsperrt wie das Reich des Todes und ist wie der Tod, der nicht zu sättigen ist. … Weh dem, der sein Gut mehrt mit fremden Gut – wie lange wird’s wären?“ (Habakuk 2,4-6*)

Der Glauben ist wartender und zugleich wachender Glaube; er „sagt, was ist“, und hält das zwar noch nicht für die „revolutionäre Tat“ (Rosa Luxemburg) aber für seine selbstverständliche Aufgabe: also den Fürsten ihre Macht, ihre Taten und Untaten zu spiegeln; ihnen zu sagen, was ist; die von den Mächtigen geschaffene Wirklichkeit abzugleichen mit den Maßstäben der Gerechtigkeit. Warten heißt nicht Stillhalten, Geduld nicht Resignation; sondern heißt die gegenwärtigen Nöte und Bedrängnisse mit der Erwartung einer von Gott bestimmten Zukunft zu konfrontieren – für sich im Herzen und laut für die anderen. Dem „es war schon immer so“ ein „es wird anders werden“ entgegenzusetzen – und dabei doch nicht den eigenen Willen mit dem Willen Gottes zu verwechseln.

Glauben trägt die Geduld, die weiß, dass ihre Stunde kommen wird. Amen.

Hubertusandacht an der Feldkapelle

Sonntag, 15. Oktober 2023, 17.00 Uhr

(Foto von 2022: R. Jeep)

Seit mehr als zehn Jahren laden die ev. Thomasgemeinde und der kath. Kirchort St. Mauritius zur ökumenischen Hubertusandacht an der Feldkapelle im Tennelbachtal ein. Die Andacht wird von Pfarrer Dr. Klaus Neumann und Pfarrer Matthias Ohlig gehalten. Die musikalische Begleitung liegt wie gewohnt in den Händen des Parforcehorncorps Jagdschloss Platte unter der Leitung von Karl-Heinz Kliegel.

Gemeindefest zum Erntedank am Sonntag, 1.10.2023, ab 15 Uhr

Alle sind herzlich eingeladen!

Ev. Thomasgemeinde, Richard-Wagner-Str. 88, 65193 Wiesbaden

Foto: privat

15.00 Uhr Familiengottesdienst mit Klaus Neumann und Achim Hoock und dem Kinderchor. Musik: Gabriela Blaudow

im Anschluss: Kaffee und Kuchen und Spielangebote auf dem Kirchvorplatz


16.00 Uhr: Konzert mit Gabriela Blaudow (Klavier) und Steph Winzen (Saxophon)

im Anschluss Grillen

Einladung zur Sommerkirche

Ev. Thomasgemeinde, Ev. Versöhnungsgemeinde, Ev. Thalkirche Sonnenberg und Ev. Kirche Rambach

Für die Gottesdienste der Sommerkirche planen wir einen Fahrdienst ab der Thomaskirche eine halbe Stunde vor Beginn (also z.B. am 30.7. um 9.30 und 16.30 Uhr). Bei Interesse wenden Sie sich bitte bis zum jeweiligen Mittwoch vor dem Gottesdienst an das Gemeindebüro: Tel. 0611 2046331.

Tauffest im Kurpark

Am Sonntag, 16. Juli 2023, feierten 28 Täuflinge aus den Gemeinden des Dekanats Wiesbaden ihr erstes Tauffest – unter freiem Himmel bei schönstem Wetter im Wiesbadener Kurpark. Mit dabei waren auch Pfarrer Dr. Klaus Neumann und Dekanin Arami Neumann. Getauft wurde in acht Stationen rund um den Teich im Park. Das fröhliche Fest lockte auch viele interessierte Besucherinnen und Besucher an.