Einladung zur ökumenischen Pilgerwanderung am 13. Mai

Vom Treffpunkt an der Thomaskirche führt uns der Weg zunächst durch das Eigenheim zur „Feldkapelle“ am Ende des Tennelbachtals. Von dort geht es weiter zum Goldsteintal, um dann im hohen Bogen nach Rambach zur evangelischen Kirche zu pilgern. Diese Kirche im neugotischen Stil erinnert in Bauart und Umgebung an englische Kirchen auf dem Lande. Auch ihr Innenraum ist in Proportion und Ausstattung überaus gelungen und jeden Besuch wert.

Treffpunkt: Samstag, 13.5.2023, 11:00 Uhr, Thomaskirche, Richard-Wagner-Straße 88

Ziel: Evangelische Kirche Rambach, Kirchweg 5; gegen 13.00 Uhr. Von dort Anschluss per Stadtbus Linie 16.

Einladung zum Vorstellungsgottesdienst am 7. Mai

Wir laden Sie herzlich zum Vorstellungsgottesdienst unserer Konfirmandinnen und Konfirmanden zum Thema Gerechtigkeit ein. In diesem Gottesdienst werden unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden ihre Gedanken und Ideen zu diesem wichtigen Thema vorstellen und teilen.

Wir glauben, dass es heute wichtiger denn je ist, sich für Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft einzusetzen und deshalb freuen wir uns sehr darauf, die Perspektiven unserer jungen Gemeindemitglieder zu hören.

Der Vorstellungsgottesdienst findet am kommenden Sonntag um 10:00 Uhr in unserer Kirche statt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Unterstützung für unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Gottesdienst im Nachbarschaftsraum in Rambach am 30. April

Evangelische Kirche Rambach

Am Sonntag, den 30. April, findet der nächste gemeinsame Gottesdienst im Nachbarschaftsraum von Thomasgemeinde, Versöhnungsgemeinde und Thalkirchengemeinde sowie Rambach in der Rambacher Pfarrkirche um 17:00 Uhr statt. Gestaltet wird dieser liturgisch durch die Pfarrer:innen Petra Hartmann, Thomas Hartmann und Dr. Klaus Neumann. Außerdem singt der Chor Five Seasons. Im Anschluss sind alle Gäste herzlich eingeladen zum Grillen und Umtrunk vor der Kirche oder im Gemeindehaus.

Misericordias Domini, 23. April 2023

Die Ältesten unter euch ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden Christi, der ich auch teilhabe an der Herrlichkeit, die offenbart werden soll: Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist, und achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt, nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund, nicht als solche, die über die Gemeinden herrschen, sondern als Vorbilder der Herde. So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit empfangen. (1. Petrus 5,1-4)

Eine dringende Verwechslungsgefahr besteht nicht, liebe Schwestern und Brüder, wenn eine Gottesdienstgemeinde am Ostermontag zum Osterspaziergang durchs Tennelbachtal zieht – auch wenn …, auch wenn am selben Ort eins zweimal im Jahr eine Schafherde gesichtet wird, sie etwa – wie schon gelegentlich erlebt – im Herbstnebel wie eine Fata Morgana morgens beim Brötchenholen auftaucht, was man kaum für möglich gehalten hat und erst ein zweites Hinsehen bestätigt, dass einem nicht die homiletische Phantasie durchgeht, sondern in einer höchst realen pastoralen Szene hier Schafe, Hunde, Hirten wie aus der Kinderbibel begegnen.

Und schon der zweite Blick auf das schöne Bild vom Hirten und seiner Herde bestätigt ja auch die leisen Zweifel, die man eigentlich schon immer hegte, an seiner Eignung als Metapher für Gottesbeziehung und Gemeindeordnung. Das Idyll als Ideal reibt sich an der rauen Realität eines wirtschaftlich prekären Lebens voller Gefahren ohne festen Wohnsitz, den Unbilden des Wetters und wilder Tiere ausgesetzt, im Tennelbachtal dann ja wohl eher Wildschweinen statt Wölfen, doch wer weiß, auch die leben bekanntlich wieder in unseren beschaulichen Wäldern. Hinten im Rheingau hat sich ein Wolfsrudel angesiedelt; und wer weiß, vielleicht rücken die Bären bald nach. Schwere Zeiten für Hirten und ihre Herden.

Und selbst wenn man den rauen Rahmen ausblendet, bleibt immer die Frage, wer Hirte, wer Herde ist und warum. Wenn mein Gott ein Hirte ist, bin ich dann ein Schaf? Und wenn die Gemeinde die Herde ist, sollte sie dann ihrem Pastor, also dem Hirten einfach so folgen? Vor diesen Fragen kann es als positiv gewertet werden, dass eine evangelische Gemeindegruppe auf Wanderschaft spätestens nach 50 Metern – also schon kurz vor dem Tegut – erstmals die Autorität des Hirten in Frage stellt und lieber rechts statt links abbiegt. Anstrengend, aber positiv.

Der Autor des 1. Petrusbriefes, unseres Predigttextes, greift gleich zweimal in seinem Sendschreiben und eher beiläufig ohne Anspruch auf Originalität auf das Hirtenbild der Bibel zurück, und wendet es einigermaßen erwartbar sowohl auf unser Gottes- bzw. Christusverhältnis als auch seine Gemeindeordnung an: Die Gemeindeältesten sollen die Gemeinde als Hirten unter dem „Erz – also Oberhirten“ Christus leiten. Hier verbindet sich das Hirtenbild mit Begriff und Amt der „Ältesten“, der „Presbyter“, wie es natürlich im griechischen Original heißt – und wie in vielen eher reformiert als lutherisch geprägten Gemeinden der Kirchenvorstand bis heute genannt wird.

Mit dem Begriff des „Ältesten“ kommt eine uns Heutigen kaum noch geläufige aber im Altertum selbstverständliche Hochschätzung des Alten als Weisen und Erfahrenen zum Ausdruck, ganz ohne die bei uns übliche Abwertung des Alten als gebrechlich, schwach, obsolet und dem Tode geweiht. Während wir entsprechend heutzutage unser Alter möglichst hinter gefärbten Haaren, glattgezogenem Gesicht und Teeny-Kleidung für Rentner verstecken, ist in Antike und Bibel der Alte der, dessen Meinung gefragt und dessen Entscheidung gefordert ist, so dass sich der Begriff des geehrten Alten schnell zum Titel wandelte, der auch jüngere als die Ältesten bekleiden konnte: Die „Ältesten“ waren – griechisch, römisch, jüdisch – vielfach die Mitglieder des maßgeblichen Entscheidungsgremium eines Gemeinwesens, gleich welchen Alters: Älteste ehrenhalber sozusagen; am bekanntesten vielleicht die römischen „Senatoren“, deren Name sich vom lateinischen „senex“ ableitet – wie unser meistens aus unerfreulichen Zusammenhängen bekanntes Wörtchen „senil“, wie in „senile Bettflucht“; oder das etwas freundlichere „senior“, wie in „Seniorenrabatt“.

In der Herausbildung von Gemeindeordnung und Kirchenverfassung haben die christlich-kirchlichen „Presbyter“ – die „Ältesten“ – eine erstaunliche Karriere gemacht: aus den genannten kulturellen und religiösen Wurzeln heraus waren die Presbyter zunächst eher informelle Berater, Beiräte und Leiter der Gemeinden, durchaus im nicht immer konfliktfreien Gegenüber zu den Aposteln und apostolischen Lehrern, bis sie sich in einer allmählich herausbildenden gestuften Hierarchie der kirchlichen Ämter zwischen Bischöfen und Diakonen einsortierten und als eigenes Amt etablierten: und zwar nicht, wie es sich für unser evangelisches Verständnis gehören würde, als Kirchenvorstand sondern ganz katholisch als Priester. Unser Wort Priester ist zunächst nichts anderes als eine Eindeutschung des griechischen „Presbyter“, dem dann auch die antik und biblisch genuin priesterliche Aufgabe des Opferdienstes und der Mediation zwischen Gott und Mensch zukam, die wir automatisch mit dem Begriff Priester verbinden, die aber mit dem Herkunftsbegriff Presbyter zunächst nichts zu tun hat.

Wenn also unser Autor des Predigttextes hier – am Anfang solcher Entwicklungen – ausdrücklich die Ältesten anspricht: Die Ältesten unter euch ermahne ich; dann dürfen und sollen sich die, die mit Beratung, Leitung und Dienst in der Gemeinde tätig sind, angesprochen fühlen. Hat er auch uns was zu sagen? Jedenfalls!

Der Autor skizziert das Hirten- und Ältestenamt, also das Leitungsamt der Kirche, als Ehrenamt; womit schon alles gesagt wäre, wenn wir unter Ehrenamt eben nicht das unbezahlte Stellen von Tischen zum Gemeindefest oder die rein freizeitliche Beschäftigung mit der Religion als Lifestyle-Enhancement verstehen; auch nicht das Aufhübschen der eigenen höchstpersönlichen Ehre und Herrlichkeit, die sich in Lebensläufen und Jubiläumsreden niederschlagen könnte; sondern allein das Amt ist gemeint, dass sich der Ehre Gottes verpflichtet, soli deo gloria, als Teilhabe an der Herrlichkeit, die offenbart werden soll, als unverwelkliche Krone der Herrlichkeit; wie es in unserem Text so schön heißt.

Diese höhere Ehre Gottes ist nach Meinung unseres Autors der einzige Zweck und das alleinige Ziel unseres Amtes; womit schon wieder alles gesagt sein könnte, wenn wir eben nicht die Menschen wären, die wir sind. Wir mögen unsere jetzige Zeit für die Erfindung unfähiger Kirchenapparate, unwürdiger, ja verbrecherischer Geistlicher, oder ungläubiger Gläubiger verantwortlich machen; heute werden wir eines Besseren belehrt. Die feinen, lebensklugen und lebenspraktischen Abgrenzungen unseres uralten Textes zeigen, dass unsere Probleme die seinigen sind und seine die unsrigen:

Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist, und achtet auf sie,
nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt,
nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund,
nicht als solche, die über die Gemeinden herrschen, sondern als Vorbilder der Herde.

Unser Autor wird wissen, wovon er spricht; ohne die Realität solcher Übertretungen müsste es keine Vorschrift geben. Wenn er äußeren Zwang, Aussicht auf eigenen Gewinn oder persönlichen Vorteil, Streben nach Macht anklagt, wird es sie gegeben haben, wie bei uns; bis hin zu dem in jeder Weise verabscheuungswürdigen Vergehen, sich an denen zu vergehen, die einem als Geistlicher anvertraut sind. Schändlicher, ehrloser könnte der Gewinn nicht sein, den ich aus meinem Ehrenamt erzielen wollte.

Seinen Abgrenzungen stellt unser Autor Freiwilligkeit, die innere Haltung und feste Überzeugung und die Vorbildfunktion der Leitenden gegenüber, die unser Amt prägen sollen. Das soll so sein, wenn ich auch durchaus Schwierigkeiten mit der Vorstellung von Vorbildern habe, im Allgemeinen und mit mir ganz besonders. „Aber Sie müssen doch Vorbild sein, Herr Pfarrer“ – ist es mir vor allem in den wenig glanzvollen Momenten meines Berufslebens, in Lebenskrisen, im krachenden Scheitern entgegengeklungen. Muss ich das? Will ich das? Vorbild sein? Und: Müsste ich eins haben, ein Vorbild? Hätte ich eins gehabt haben müssen? Angeblich brauchen wir doch alle, besonders die Jugend, Vorbilder. Tut sie das? Etwa uns?

Im Original steht das Wort „Typos“ und die Übersetzung dafür: „Vorbild“ geht nach Auskunft der Lexika in Ordnung. Aber dort finden sich auch Hinweise, die die Vorstellung eines Vorbildes ergänzen und präzisieren. Ein „Typos“ ist ursprünglich etwas „Hineingehautes“, etwas „Eingedrücktes“, eine Form, die man dann füllen kann wie ein Backförmchen, mit der man immer die gleichen Kekse backen kann. Wollen wir das? Immer die gleichen Kekse backen.

Andererseits könnte Vorbild in diesem Sinne nicht die, sondern eine Form des Lebens sein; eine Lebensform unter mehreren oder vielen, an denen ich meine noch zu realisierenden Möglichkeiten des Lebens modellhaft anschauen kann. Kein Model – o graus! – sondern Modell. Will ich so werden, will ich so leben, so glauben wie der oder die? An die Leitenden als Vorbilder der Gemeinde wäre dann die Aufgabe gestellt, Formen oder Modelle des Glaubens zu leben, die diesen Glauben anschaulich machen, insbesondere in der Art, wie sie Krisen bewältigen und das eigene Scheitern aushalten: Nachfolge Christi.

Unser Autor selbst sprengt ein wenig die Fesseln seines Vorbildbegriffs, wenn er ihn mit dem Hirtenbild zusammenbringt. Wie soll ich mir das denn vorstellen, dass der Hirte der Herde ein Vorbild werde? Dass die Schafe Hirten werden? Dass die Hirten dann den Schafen folgen? Soll man sich das wünschen?

Oder dass aus der Herde selbst neue Hirten erstehen? Wäre ja nicht die schlechteste Idee. Vielleicht dass Hirten jeweils auf Zeit Hirten sind und dann wieder zur Herde gehören. Dass wir uns gegenseitig zu Hirten werden können; nicht immer gleichzeitig, dass wäre sicherlich zu anstrengend, wenn wir an jeder Wegkreuzung die Richtung neu auszudiskutieren hätten. Aber vielleicht so als allgemeines Hirtentum, wie Luther es beinahe genannt und sicher gemeint hat, dass wir uns grundsätzlich gegenseitig Hirte, Vorbild, Ältester, Presbyter und Priester sind – und aus praktischen Gründen einige ausbilden und einen oder eine wählen, dieses Amt auszuführen, damit alle dann, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit empfangen. Amen.

Ostern und Passah – wie hängt das zusammen?

Vor einiger Zeit gab es eine Plakataktion der evangelischen Kirche, die den christlichen Jahresfesten die zeitgleich oder in zeitlicher Nähe gefeierten jüdischen Festzeiten gegenüberstellte:

Weihnachten mit Chanukka, Karneval mit Purim, Ostern mit Pessach usw. Auch in unseren Schaukästen waren diese jahreszeitlich wechselnden Plakate zu sehen und haben hoffentlich etwas Aufmerksamkeit für die Feste unserer jüdischen Mutterreligion geschaffen. Und während die Bezüge über das ungefähre Datum hinaus bei den meisten Festen recht lose sind – an Chanukka werden auch Kerzen angezündet und an Purim verkleiden sich die Kinder -, kommen sich jüdische und christliche Tradition an Ostern und Passah so nah wie sonst kaum.

Die Osterereignisse mit Kreuz und Auferstehung werden von den Evangelien auf das Passahfest datiert, mit der kleinen aber bedeutsamen Abweichung, ob die Kreuzigung am Vorabend oder am Abend des Pessach (vermutlich des Jahres 30 oder 33) stattgefunden hat. Die Feiertagserzählung, die österlichen Texte und Symbole beziehen sich folgerichtig vielfach auf die Befreiung der Israeliten aus Ägypten und das diese feiernde jüdische Hochfest Passah: Jesus ist das Passahlamm, sein Blut errettet vom Tod, seine Auferstehung befreit zum neuen Leben bei Gott. In vielen anderen Sprachen, allerdings nicht im Deutschen, ist der Zusammenhang unüberhörbar: Pâques (Französisch), Pasqua (Italienisch), Påske (Dänisch) oder Pasen (Niederländisch) tragen das jüdische Pessachfest im Namen. Das deutsche „Ostern“ und das englische „Easter“ bilden eine schwer erklärliche Ausnahme, die sich übrigens trotz anderslautender und weit verbreiteter Legenden eher keiner altgermanischen Frühlingsgöttin „Ostara“ verdankt, die es sehr wahrscheinlich gar nicht gegeben hat; wohl aber dem Bezug des Wortes „Ostern/Easter“ auf Morgenröte und Licht.

Auch in diesem Jahr (2023) fallen christliches Osterfest (9. April) und jüdisches Pessachfest (Abend des 5. April – bis Abend des 13. April) – ungefähr – auf dieselben Tage des Kalenders, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die ganze Woche von Palmsonntag (2. April 2023) bis Ostern einen feierlichen Zusammenhang bildet, nämlich den des österlichen Geheimnisses vom Durchgang vom Leben zum Tod zum Leben.

Beide Festzeiten richten sich – allerdings auf unterschiedliche Weise; daher die Abweichungen im Kalender – nach dem Frühlingsanfang: Ostern errechnet sich als erster Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling; Pessach wird vom 15. – 23. Tag des jüdischen Frühjahrsmonats Nisan gefeiert. Das erklärt sowohl die zeitliche Nähe als auch die tatsächlichen Abweichungen. Wichtiger als die sprachlichen und kalendarischen Beziehungen sind die inhaltlichen, theologischen Zusammenhänge, die ja schon anklangen. Während die Feiertagserzählungen selbst ganz verschieden sind – Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei auf der einen und Kreuz und Auferstehung Jesu auf der anderen Seite – geht es in beiden um den Durchgang vom Leben zum Tod zum Leben. Die Befreiung des Volkes Israel und die Auferweckung Jesu zielen – auf unterschiedliche Weise aber gleichermaßen – auf das neue Leben in Freiheit vor Gott. Die in der Auferweckung Jesu geschenkte Freiheit der Kinder Gottes ähnelt durchaus der Befreiung der Kinder Israels.

Also alles eins und dasselbe? Eher nicht. Trotz aller Bezüge und Zusammenhänge, die vermutlich für Christen viel interessanter sind als für Juden, fallen Ostern und Passah keineswegs ineinander. Eine gemeinsame Feier verhindert nicht nur die unterschiedliche Feiertagsberechnung sondern der gegenseitig andere Glauben an den einen Gott.

Klaus Neumann

Update Fotos – Einladung zum Kindermusical

Volles Haus in der Thomaskirche beim Kindermusical mit Gabriela Blaudow und dem Kinderchor

Musical Tuishi Pamoja Szene
Eine Szene
Ensemble
Das Ensemble

Die Kinderchöre der ev. Thomaskirche und der kath. Kirche St. Kilian führen unter der Leitung von Gabriela Blaudow und Anja Komarnicki gemeinsam das Musical Tuishi Pamoja auf. Die Veranstaltung in der Thomaskirche Wiesbaden findet statt am Sonntag, 26. März um 16 Uhr -Eintritt frei, Spenden erwünscht – viel Spaß!

Du bist ein Gott, der mich sieht

(Genesis 16,13; Jahreslosung 2023)

Dass wir – unsere Person, unser Leben – Beachtung finden, versteht sich nicht von selbst. Gerade ausstehende Jubiläen, runde Geburtstage oder der näher rückende Eintritt in den Ruhestand lassen uns fragen, welchen Unterschied unser Leben gemacht haben könnte, wem wir etwas über den direkten Familienkreis hinaus bedeuten, welche Spuren wir hinterlassen werden, welche Hoffnungen wir erfüllt haben. Wer sieht uns, wer beachtet uns, wem sind, wem waren wir einen Moment der Aufmerksamkeit wert? Und allen, denen dann keiner so recht einfallen mag, setzt Gott seine Beachtung entgegen; zu ihm
können und sollen wir sagen: Du bist ein Gott, der mich sieht. Das ist hier und ursprünglich das Bekenntnis der Hagar, die zuvor aus Verzweiflung in die Wüsteneinsamkeit gegangen war, um sich da womöglich etwas anzutun. Sie erträgt dieses Leben nicht mehr; sie möchte dem scheinbar unlösbaren Konflikt in dem Haushalt entfliehen, in dem sie lebt, der nicht ihr eigener ist, in dem sie aber ihrem Herrn, dem Abraham – quasi als Leihmutter – einen Sohn und Erben geboren hat, weil ihre Herrin, die Sara, das aus naheliegenden Gründen nicht selbst kann (beide, also Abraham und Sara, haben die 80 schon weit überschritten). Darüber sind sie in Streit gefallen.

Gott aber lässt das Unglück der Hagar nicht geschehen, geht der Sache nach, sieht nach ihr, schickt seinen Engel zu Hagar, der ihr eine Perspektive für sich und das Kind eröffnet. Das Leben geht für sie weiter. Zur Erinnerung – so will es die Geschichte – nennt man den Brunnen, wo das geschah: Brunnen des Lebendigen, der mich sieht. Der lebendige Gott schöpft neues Leben.

Und Hagar, die von Gott Gesehene und Gerettete, versteht, was mit ihr geschah und sagt es uns vor: Du bist ein Gott, der mich sieht. Und weiter: Gewiss hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat. Was doch wohl heißen soll, dass in der Erfahrung der Rettung der sichtbar wird, der sie ansieht in ihrer
Not. Und damit hat die Hagar, die dem uralten Urvater Abraham seinen ersten Sohn geboren hat, auch an uns sozusagen theologische Geburtshilfe geleistet: Der Gott, der mich sieht, macht sich mir genau darin – dass er mich sieht, mich rettet, mich erlöst – sichtbar.

Als sehender, rettender Gott wird er sichtbar, was natürlich deshalb bedeutsam ist, weil Gott damit seine Unsichtbarkeit, seine ihm wesentliche Verborgenheit verlässt. In seinem Rettungshandeln enthüllt sich der verborgene Gott. Er tritt aus dem Dunkel ins Licht; nein, gerade umgekehrt: er tritt aus seiner Herrlichkeit, aus seinem göttlichen Lichtglanz in das Dunkel der Welt, wie wir aus anderem Zusammenhang wissen: „Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat´s nicht ergriffen.“ Und dabei bleibt es nicht: „Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“
(Johannesevangelium 1,5.9)

So wie Gott in seiner Zuwendung zu uns Menschen sichtbar wird, so werden wir sichtbar durch Gott. Hagar erhält nicht nur ein neues Leben eigenen Rechts von Gott, sondern er macht sie bekannt, noch uns bekannt, bis heute. Er zieht sie sozusagen aus dem unergründlichen Brunnen der Vergangenheit, der sich damit als Brunnen des Lebendigen, der mich sieht, erweist. Der Gott, der mich sieht, schenkt nicht jedem die berühmten fünf Minuten Ruhm, der eh verblassen muss, sondern rettende Aufmerksamkeit in Ewigkeit, ewiges Heil.

Klaus Neumann

Tannenbaum 2022

Das Team Tannenbaum war gestern wieder aktiv und nun steht er, der diesjährige Weihnachtsbaum in der Thomaskirche. Wir freuen uns aufs Fest.

Aufstellen des Tannenbaums 2022
Aufstellen des Tannenbaums 2022
Aufstellen des Tannenbaums 2022
Aufstellen des Tannenbaums 2022 – mit Krippe