Sommerkirche mit der Predigtreihe „Bilder aus dem Paradies“, Sonntag 21. Juli 2024

„Nacktheit als Freiheit“

Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben. (1. Mose 2,15-17) 

Und die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. (1. Mose 3, 1-7) 

Zur neuen Theatersaison werden wir Wiesbadener – also ein paar Dutzend von uns – per öffentlicher Ausschreibung zur Teilnahme an einer Performance der österreichischen Künstlerin Doris Uhlich eingeladen; der Performance „Habitat“, die auch schon an anderen Orten zwischen Trondheim in Norwegen und Marseille in Südfrankreich stattgefunden hat, und zu der es heißt: „Habitat ist eine Utopie. Eine schamlose, aber auch schambefreite Hymne auf den nackten Körper jenseits von kulturellen Einschreibungen und gängigen Schönheitsidealen. Der Körper wird nicht zum Fetisch, zum Objekt, degradiert und Fleischlichkeit nicht metaphorisch oder poetisch ideologisiert, sondern materiell aufgefasst und dabei mit seiner ganzen Masse und Wucht, aber auch seiner Fragilität gezeigt.“ (dorisuhlich.at)

Mir scheint es auch in dieser Perfomance um Darstellung und Spiel mit dem nackten Menschen – also um Nacktheit als Freiheit – zu gehen im Kontext des Paradieses, das auch als Utopie gedacht war; ganz anders und ganz genauso wie in unserem Bild, unseren Bildern von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1507.

Adam und Eva, Albrecht Dürer Werkstatt, Herkunft/Rechte: Landesmuseum Mainz / Ursula Rudischer (CC BY-NC-SA)

(Allerdings sehen wir Dürers Bild hier „nur“ in einer exzellenten, sehr frühen Kopie, möglicherweise einer Werkstattkopie, die heute für uns gut erreichbar im Mainzer Landesmuseum hängt, als Teil der berühmten „Napoleonischen Schenkung“, die eine ganze Reihe zusammengeraubter Bilder unter anderem nach Mainz geführt hat. Das Original hingegen befindet sich im Prado in Madrid, ist also für uns um einiges aufwendiger zu besuchen, aber ebenfalls ein Stück Raubkunst, das in den Wirren der Kriege, hier des Dreißigjährigen Krieges nach Schweden entführt und von dort durch die zum Katholizismus konvertierte Königstochter Christina dem König von Spanien geschenkt worden war.)

Der Künstler feiert die menschlichen Körper, wie er sie sieht und wie er sie auf seinen Reisen in Italien zu sehen gelernt hat. Bis in die Körperhaltung und die Stellung der Füße hinein spiegeln seine Bilder das Schönheitsideal der Antike, das in der Renaissance wiederentdeckt und wiedererweckt wurde und in dem wir bis heute klassische Schönheit erkennen. Es ist damit mehr als nur ein „gängiges Schönheitsideal“ und Ergebnis „kultureller Einschreibung“ sondern über Zeiten und Räume hinwegweisender und wiedererkennbarer Inbegriff der Schönheit – wie auch Inbegriff der Freiheit, sie zu zeigen und darzustellen. Wenn es das Paradies gibt, so lässt sich vorstellen, dann sehen die Menschen dort aus wie dieser Adam und diese Eva des Malers Dürer.

Sicherlich um unsere Aufmerksamkeit auf die beiden zu konzentrieren präsentiert er die beiden vor schwarzem Hintergrund und mit nur wenigen Requisiten: dem Baum und seinen grazil wachsenden Ästlein, die das Allernötigste bedecken; außerdem dem Apfel, der Schlange. Damit ist die ganze Geschichte erzählt – oder lässt sie uns im Kopf und in Gedanken nacherzählen. Man kann glauben, dass sie sich hier noch gerade im paradiesischen Urzustand befinden: schamlos und frei. Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht.

Das wird sich ändern – und wir können sie uns vorstellen, wie sie nach dem Biss in den Apfel in das Dunkel der Geschichte hinein verschwinden und uns die Mühen des Daseins vererben. Nur die?

Einen Schritt weiter – ihr Schicksal hat sich schon beinahe gewendet – erleben wir Adam und Eva auf der Federzeichnung aus dem Jahr 1510, ein paar Jahre später. Je zarter hier die zeichnerische Ausführung, umso muskulöser, fleischlicher die nun auch für uns Betrachter gänzlich unbekleideten Körper. Bein- und Fußhaltung bleiben klassisch orientiert, aber Oberkörper und vor allem die Haltung seines rechten und ihres linken Armes signalisieren zärtliche Zugewandtheit und intime Nähe des Menschenpaares, das wir uns weniger als erstes, sondern als exemplarisches Paar zu denken haben. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren.

Wir müssen uns nicht denken – und der Zeichner lässt uns das bestimmt nicht denken – dass das gegenseitige Erkennen ausschließlich Gefühle der Scham und der Schuld produziert hat – und sie flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. Vielmehr begründet die Intimität von Mann und Frau – die Bibel kennt keine andere als die binäre biologische Ordnung – die menschliche Geschichte von Anfang an. Deshalb wird sie unmittelbar als schützenswert erkannt. Die Freiheit der Nacktheit erfordert ihren Schutz.

Und gerade darin – im Umgang des Menschen mit seiner Nacktheit im Unterschied zu allen anderen Lebewesen, die offensichtlich nichts dabei finden, nackt zu sein – vollzieht der Mensch eine Freiheit höherer Ordnung.

In seiner Auslegung der Paradiesgeschichte und unserer Stelle formuliert der philosophische Jubilar dieses Jahres: „Der Mensch entdeckte in sich ein Vermögen, sich selbst eine Lebensweise auszuwählen.“ (Immanuel Kant, Muthmasslicher Anfang der Menschengeschichte, 1786) Das soll für uns heißen, dass die paradiesische Entdeckung der gegenseitigen Nacktheit – Huch, ich bin ja nackt und du auch – nicht nur zu deren Bekleidung geführt hat, sondern überhaupt zur Ausübung von der unser Menschensein begründenden Freiheit „sich selbst eine Lebensweise auszuwählen“.

Nacktheit lässt sich als Freiheit erleben – Bekleidung aber auch. Und gerade das zeichnet „die ersten Freigelassenen der Schöpfung“ (Herder) aus, dass sie, dass wir selbst entscheiden, wann und wo uns Freiheit als Nacktheit erscheint. Im Museum jedenfalls. Ob das im Theater so ist, sei dahingestellt. In der Kirche eher nicht.

Sommerkirche 2024

Ev. Thomasgemeinde, Ev. Versöhnungsgemeinde, Ev. Thalkirchengemeinde Sonnenberg und Ev. Kirchengemeinde Rambach

Für die Gottesdienste der Sommerkirche planen wir einen Fahrdienst ab der Thomaskirche eine halbe Stunde vor Beginn (also z.B. am 14.7. um 10.30 Uhr). Bei Interesse wenden Sie sich bitte bis zum jeweiligen Mittwoch vor dem Gottesdienst an das Gemeindebüro: Tel. 0611 2046331.

Fünfter Sonntag nach Trinitatis, 30. Juni 2024, Konfirmationsjubiläum

Da viele sich rühmen nach dem Fleisch, will ich mich auch rühmen. 

Ich habe mehr gearbeitet, ich bin öfter gefangen gewesen, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin oft in Todesnöten gewesen. Von Juden habe ich fünfmal erhalten vierzig Geißelhiebe weniger einen; ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer. Ich bin oft gereist, ich bin in Gefahr gewesen durch Flüsse, in Gefahr unter Räubern, in Gefahr von meinem Volk, in Gefahr von Heiden, in Gefahr in Städten, in Gefahr in Wüsten, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter falschen Brüdern; in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße; und außer all dem noch das, was täglich auf mich einstürmt, die Sorge für alle Gemeinden. Wer ist schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird zu Fall gebracht, und ich brenne nicht? Wenn ich mich denn rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen.

Gerühmt muss werden; wenn es auch nichts nützt, so will ich doch kommen auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn. Ich kenne einen Menschen in Christus; vor vierzehn Jahren – ist er im Leib gewesen? Ich weiß es nicht; oder ist er außer dem Leib gewesen? Ich weiß es nicht; Gott weiß es –, da wurde derselbe entrückt bis in den dritten Himmel.

Und ich kenne denselben Menschen – ob er im Leib oder außer dem Leib gewesen ist, weiß ich nicht; Gott weiß es –, der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, die kein Mensch sagen kann. Für denselben will ich mich rühmen; für mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, außer meiner Schwachheit. Denn wenn ich mich rühmen wollte, wäre ich kein Narr; denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit nicht jemand mich höher achte, als er an mir sieht oder von mir hört. Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.

(2. Brief des Paulus an die Korinther 11, 18 – 12.10*)

Ehre, wem Ehre gebührt! Jahrestage und Jubiläen, runde Geburtstage und Wendepunkte im Leben laden ein, Rechenschaft zu geben, Bilanz zu ziehen, Versäumnisse nicht zu verschweigen, Leistungen zu loben, Herausragendes zu rühmen: Gerühmt muss werden, sagt der Apostel Paulus. Ehre, wem Ehre gebührt!

Allerdings ist die Ruhmrede, insbesondere wenn sie in eigener Sache geschieht, ein schmaler Grat, von dem man leicht abstürzen kann, oder ein dünnes Brett, das unter der Last unseres Ruhms zu brechen droht. Stimmt´s überhaupt – was wir über uns sagen oder hören? Und sind wir wirklich so toll wie behauptet? Und wie verhält sich mein Ruhm zu dem der anderen? So lässt sich vermutlich jede solcher Reden befragen – und so befragt sich unser Apostel gleich selbst.

Paulus scheint sich dabei selbst auf die Schippe zu nehmen – und legt gleich noch ein zwei Schippen drauf; zweifelt seine eigenen Erinnerungen an, steigert sich in die Prahlerei über seine Missgeschicke und Leiden hinein, wird ganz närrisch darüber – und vergisst nicht, dass an sich schon der Selbstruhm die reinste Narrenrede ist: für mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, außer meiner Schwachheit. Denn wenn ich mich rühmen wollte, wäre ich kein Narr; denn ich würde die Wahrheit sagen.

Er erinnert sich – versucht sich zu erinnern, an ein Erlebnis, das vierzehn Jahre zurück liegt; nicht so weit entfernt, dass es ganz vergessen wäre, aber auch nicht so nah, dass man es ganz genau wissen müsste. Von heute 14 Jahre zurück, dass wäre für uns das Jahr 2010: Wie genau erinnern wir uns an die Ereignisse dieses Jahres – eine schrecklich ferne Zeit mit anderem Fußball, anderer Regierung, anderen Problemen; vor Corona, vor dem Krieg in der Ukraine, ja sogar vor dem russischen Überfall auf die Krim, vor dem 7. Oktober, dem Aufflammen von Judenhass weltweit auch bei uns, vor dem Krieg in Gaza; so weit weg und so nah dran?

Wie genau erinnern wir uns an das, was uns damals, lange zuvor berührt, wohlmöglich erschüttert hat – entrückt bis in den dritten Himmel, entrückt in das Paradies : und wir dort Gott begegnet sind, denn das meint Paulus doch – und was uns damit neue Einsichten gebracht, neue Erkenntnisse verschafft hätte, uns eine neue Richtung gegeben hätte, unser Leben verändert hätte? Gab´s das damals – oder wann haben wir das letzte Mal in den Himmel geschaut und das Paradies gesehen? Wann standen wir vor Gott? Bei der Geburt unseres jüngsten Töchterchens? Beim allmählichen Weggang der Mutter aus diesem Leben? Und was davon – von unseren Erinnerungen – könnten, können wir mit Recht Realität nennen, was aber Interpretation, was Deutung – und was dagegen schlicht Irrtum und was sogar Selbstbetrug?

Als Jubilare blicken Sie heute noch weiter zurück: 25, 50, 60 und noch mehr Jahre; in die Jahre 1964, 1974, 1999, – wenn ich richtig rechne – in eine andere, noch fernere Zeit: Ein anderer Fußball jedenfalls, wenn wir etwa 74 nehmen, damals die WM in Deutschland, die für viele das Initiationserlebnis war, diesen Sport zu lieben, ihn aber auch zu fürchten und zu scheuen, wie dann in den langen 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Anders als unser verklärter Blick es zeichnet, brauchte man auch damals schon Glück zum gewinnen, und das waren nicht immer die Besseren, die mehr Glück hatten; auch nicht, wenn es gegen Dänemark ging so wie gestern.

Auch die politische Mannschaft war eine andere, die Weltlage ebenfalls – vor der Wende 1989-90 ganz bestimmt, und wir doch auch. Ich frage mich manchmal, was und wieviel des damals – sagen wir – Vierzehnjährigen, also des Konfirmanden, ich heute noch bin. Gibt es irgendetwas in meinem Körper, ein Organ, eine Zelle, die oder das damals schon bestand; das meiste dürfte sich ja in den vergangenen Jahrzehnten erneuert haben – und vieles eben auch nicht, wovon uns unser Arzt mit sorgenvoller Miene bei den häufiger werdenden Besuchen berichtet. Wenn ich vor 14, 25 oder 50 Jahren körperlich in den Himmel entrückt worden wäre – was ich meines Wissens nicht bin – wäre es jedenfalls nicht in diesem Körper gewesen – ehrlich gesagt würde der das gar nicht mehr hinbekommen, wenn doch schon Flugreisen beschwerliche Strapazen geworden sind.

Und außerhalb dieses Leibes – im Geist, im Bewusstsein, in Gedanken vielleicht? Wenn das geschehen wäre – Himmelsreise und Gottesschau – und wem das geschehen wäre – es wäre einem anderen geschehen, der heute vor ihnen steht, auch ein anderer, der heute Morgen vor ihnen im Spiegel stand. Denn der pubertierende Vierzehnjährige, der noch lange nicht erwachsene Jugendliche, der Konfirmand, der wir damals waren, sind wir nicht mehr. Erlebnisse und Erfahrungen, Erfolge und Niederlagen, Begegnungen und Beziehungen, Zerwürfnisse und Versäumnisse, Freud und Leid über Jahre und Jahrzehnte haben sich ins Bewusstsein gelegt, nein: haben dieses Bewusstsein erst geformt.

Wir sind unsere Geschichte – und in dem Maße, in dem unsere Geschichte sich verändert, wandeln wir uns.

Paulus hält neben dem einen schwierig zu fassenden, in der Erinnerung verblassenden, kaum zu verstehenden, und noch weniger kommunizierbaren Erweckungs-, Bekehrungs- und Berufungsmoment – denn als nichts anderes haben wir seine Himmelsreise und Gottesschau zu verstehen – er hält daneben die unzähligen Kränkungen, Verletzungen, Beschädigungen und Einschränkungen seines Lebens für das, was es prägt und seine Person ausmacht. Und zwar nicht die Kette von kleinen und nicht so kleinen Katastrophen an sich – sondern wie er sie überstehen und in seiner Sicht mit Gottes Hilfe überstehen konnte. So definiert sich sein Leben, er definiert sein Leben als von Gott gegeben – und immer wieder von Gott gegeben, von Gott beschützt, befreit, gerettet, getröstet, erlöst. Nicht Krise und Niederlage selbst machen sein Leben aus, sondern wie Gott ihn daraus errettet hat, der zu ihm sagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.

Ist da was dran? Können wir damit etwas anfangen? Die Konfirmation selbst ist ja bei den wenigsten von uns der tatsächliche Moment unserer Gottesbegegnung, wäre ja auch unwahrscheinlich, beinahe komisch, dass ausgerechnet an diesem Tag in der Thomaskirche Gottes Geist in eine Gruppe von Jugendlichen fährt, um sie in den Himmel zu führen, um ihr Leben zu verändern.

Gemeint ist natürlich, dass wir an diesem Datum gemeinsam unseren höchst persönlichen Moment der Gottesbegegnung feiern; die mag schon zurückgelegen haben, die mag noch vor uns gelegen haben, die mag noch vor uns liegen: diese Reise in den Himmel, dieses Ansehen des Paradieses, dieses Verstehen, wie Gott diese Welt gemeint hat und wie er es mit uns meint, nämlich gut; was sage ich: sehr gut!

Und dass wir von diesem Moment aus nicht nur unser Leben verstehen, wie Gott es für uns meint, sondern dass wir von diesem Moment aus unser Leben bestehen können, in allen Widrigkeiten und Zumutungen. Dass wir es nicht aus eigener Kraft sondern durch die Kraft Gottes bestehen, die unserer Schwäche aufhilft. Dass wir unser Leben aus Gottes Gnade haben und leben. Dass wir mit Paulus sprechen können:

Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.

Lesung: „Jesus und das Jetzt“

Pfr. Thomas Hartmann liest aus seinem neuen Buch am Sonntag, 7. Juli 24, um 17.00 Uhr im Gemeindehaus der Thomasgemeinde

(Foto: Th. Hartmann)

Thomas Hartmann, Pfarrer der Thalkirchengemeinde und Autor zahlreicher Bücher, hat ein spirituelles Lesebuch geschrieben, das sich mit den Parallelen zwischen Zen-Buddhismus und Christentum beschäftigt und der Frage nachgeht, wie Jesu Worte auch heute im Alltag Kraft geben. Das Buch ist bei Butzon & Bercker erschienen und z.B. bei Vaternahm erhältlich. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum Austausch mit Thomas Hartmann vor der Thomaskirche bei einem Glas Sekt. Wir freuen uns auf eine interessante Buchvorstellung!

Kaffeestündchen „Gott und die Welt“

Donnerstag, 27. Juni 2024, 15.00 Uhr im Gemeindehaus

„Warum sind eigentlich alle so gereizt?“ Stimmt das, dass wir uns mehr als früher übereinander aufregen? Und warum ist das so? Und vor allem: wie schaffen wir es, wieder gelassener zu werden?

Zu diesem Kaffeestündchen laden wir Sie herzlich ein! Bei Kaffee und Gebäck wollen wir miteinander über Gott und die Welt ins Gespräch kommen.

Gastgeber: Pfarrer Dr. Klaus Neumann, Thomasgemeinde

Auf nach Heidelberg!

Gemeindefahrt der Ev. Thomasgemeinde und der Ev. Versöhnungsgemeinde am Samstag, 14. September 2024

Zu diesem gemeinsamen Ausflug für Groß und Klein sind auch unsere Nachbarn aus der Thalkirche, der ev. Kirchengemeinde Rambach, der Marktkirche und der Bergkirche sowie von St. Mauritius sehr herzlich eingeladen!

Der Reisebus startet um 8.15 Uhr an der Thomaskirche, hält um 8.30 Uhr an der Versöhnungsgemeinde und fährt uns in die Heidelberger Innenstadt.

Nach einer kurzen Andacht in der Providenzkirche bieten wir für den Vormittag eine Altstadtführung, eine Stadtrallye bzw. eine Stadtrundfahrt mit dem Cabrio-Bus an.

Anschließend kann jeder den Nachmittag auf eigene Faust gestalten: Schloss, Philosophenweg, Bergbahn, Kirchen, Kurpfälzisches Museum, Neckarufer u.v.m.

Um 17.30 Uhr treffen wir uns wieder und kehren auf dem Rückweg zu einem kleinen Abendessen à la carte in der Alten Dorfmühle in Auerbach bei Bensheim ein.

Wir freuen uns, Sie und Euch zu sehen! Anmeldung und Informationen unter asmeine@gmx.de oder 0162 7474131.

Fahrtkosten: 20 € pro Erwachsenem / 10 € pro Kind, z.B. in bar im Bus zu entrichten. Die Mahlzeiten und eventuelle Eintritte am Nachmittag bezahlt jeder selbst. Rückkehr nach Wiesbaden bis ca. 21.30 Uhr.

(Fotos: privat)

Führung im Mainzer Dom und Dommuseum

Ökumenischer Ausflug am Sonntag, 16.6.24

Ev. Thomasgemeinde und Kath. Kirchort St. Mauritius

(Westlettner: Naumburger Meister. Foto: Dommuseum Mainz)

Treffpunkt: 15.20 Uhr an der Dominformation (Am Markt 10). Eintritt ins Dommuseum: 3€ pro Person. Anreise privat, z.B. mit der S-Bahn bis Röm. Theater

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung unter asmeine@gmx.de oder Tel. 0162 74 74 131 !

Der Kinderchor hat einen Förderkreis!

„Singen ist gesund“, „Singen macht glücklich“, „Singen tut Körper und Seele gut“. So und ähnlich ist es immer öfter in den Medien zu lesen. Für die Thomasgemeinde ist dies Grund genug, schon mit den Kleinsten damit zu beginnen. Seit vielen Jahren hat sie einen Kinderchor, zurzeit unter der Leitung von Gabriela Blaudow. 

Viele Kinder, hauptsächlich aus unserem Wohnviertel, kommen wöchentlich zu den Chorproben: Aktuell sind es ca. 25 Kinder, die hier mit viel Begeisterung ihre ersten musikalischen Erfahrungen machen. Prägende Erinnerungen werden in den Aufführungen von Musicals und dem Krippenspiel an Heiligabend gesammelt, aber auch Auftritte in Gottesdiensten und gemeinsame Chorfeste gehören zum festen Jahresprogramm. 

In Zeiten ungewisser kirchlicher Haushalte wollen wir die Finanzierung und damit den Erhalt unseres Chores für die Zukunft sicherstellen. Zu diesem Zweck wurde Anfang des Jahres der Förderkreis Kinderchor gegründet. 

Mit diesem Schreiben möchten wir Sie ermutigen, Teil unserer musikalischen Gemeinschaft zu werden. Wir sind auf der Suche nach engagierten Menschen, die Freude an der Förderung musikalischer Bildung haben und unseren Kinderchor durch finanzielle Zuwendungen unterstützen möchten. Ein Förderkreis bietet die Möglichkeit, aktiv zur musikalischen Entwicklung unserer Kinder beizutragen, und ermöglicht es uns beispielsweise, Projekte durchzuführen, Kostüme anzuschaffen oder auf ein Chorwochenende zu fahren. Sie haben die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten. 

Schon ein Jahresbeitrag von 60 € auf untenstehendes Konto trägt dazu bei, den Kinderchor zu einem Ort der Freude, Kreativität und musikalischen Entfaltung zu machen. Aber auch jeder andere Betrag, ob regelmäßig oder als Dauerauftrag, hilft uns. Natürlich stellen wir auf Wunsch eine Spendenbescheinigung aus. 

Wenn Sie weitere Informationen zu unseren Plänen und Vorhaben wünschen, stehen wir selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung. 

Mit freundlichen Grüßen 

Gabriela Blaudow
Im Namen des Förderkeises Kinderchor 

Spendenkonto der Ev. Thomaskirchengemeinde (Stichwort Förderkreis Kinderchor): DE32510500150111164797